Online shoppen oder in der Filiale kaufen - Was ist nachhaltiger?
Online Shopping ist zur Zeit, vor allem durch die Pandemie, beliebter als je zuvor. Viele Online-Platformen werben mit Nachhaltigkeit, doch vergessen wird schnell, dass die Pakete nicht nur in eine Richtung gehen, sonder immer öfter auch mal wieder zurück. Als Verbraucher stellt sich dann die Frage, wie groß dadurch letztendlich der CO2 Fußabdruck ist.
Nach Hause liefern lassen oder im Laden einkaufen, was ist wirklich umweltfreundlicher?
Die Antwort darauf – kurz gefasst – ist: Es kommt drauf an.
Der CO2-Fußabdruck des Einkaufens aufgrund der Emissionen von Lieferwagen und Privatfahrzeugen – online oder im Geschäft – ist mit das größte Problem. Gerade bei Einkäufern in ländlichen Regionen, wo man also längere Strecken mit dem PKW unterwegs wäre oder gar keine Chance hat, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, macht sich das bemerkbar. Über die Paketdienstleister der Onlinehändler werden die Auslieferungen schließlich gebündelt und damit – zumindest theoretisch – effizient und genau getaktet zugestellt. Neben den Transportwegen müssen Kaufhäuser und auch kleine Läden das ganze Jahr über aufwändig klimatisiert werden. In der Theorie könnte also gesagt werden, dass Online-Shopping umweltfreundlicher ist.
Alle theoretischen Umweltvorteile des Online-Einkaufs werden jedoch schnell durch Returen zunichte gemacht. Außerdem schlagen rund ein Viertel der Zustellungen an die Endkunden beim ersten Versuch fehl. Etwa 18 Prozent der Besteller müssen ihre Lieferung danach selbst abholen. Die dadurch entstehenden Wege verschlechtern die Öko-Bilanz deutlich, wenn Verbraucher dafür das Auto nutzen.
Glücklicherweise können wir diese Emissionen minimieren, indem wir ein paar einfache Änderungen an unserem Einkaufsverhalten vornehmen.
Wann ist Shopping umweltfreundlich?
Unter den richtigen Rahmenbedingungen sieht in der Theorie der Online-Handel tatsächlich umweltfreundlicher aus. Wichtig jedoch ist, dass der Verbraucher genau überlegt, was gebraucht wird, dass die Ware passt und nicht zurückgeschickt wird und dass mittels einer Standardzustellung bestellt wird, damit das Paket in einem optimal ausgelasteten LKW transportiert werden kann. Außerdem sollte jemand vor Ort sein, wenn der Paketzusteller kommt oder das Paket durch den Nachbar in Empfang genommen werden.
Im stationären Handel fällt die Umweltbilanz jedoch besser aus, wenn der Einkauf im sogenannten Umweltverbund erledigt wird, also zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch selbst mit Auto kann das Einkaufen im Laden umweltfreundlich sein, wenn der Laden sich in einem 2 Kilometer Radius befindet. Ist der Laden weiter als 2 Kilometer entfernt, ist Online shoppen umweltfreundlicher – aber nur, wenn nichts zurüchgeschickt wird und eine Standardlieferung gewählt wird.
Faustregeln für einen nachhaltigen Einkauf:
- Kaufen Sie nur die Dinge online ein, die Sie nicht einfach im Laden in der Nähe erhalten. Damit stärken Sie Ihre Händler vor Ort.
- Für die Alltagseinkäufe gehen Sie möglichst zu Fuß, fahren mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr. So vermeiden Sie zusätzliche Umweltbelastungen.
- Planen Sie Ihren Online-Einkauf: Machen Sie möglichst Sammelbestellungen und vermeiden Sie Spontankäufe.
- Meiden Sie Lieferungen innerhalb weniger Stunden. Überlegen Sie, ob Sie diesen Einkauf wirklich dringend benötigen bzw. planen Sie Vorräte ein.
- Planen Sie nach Möglichkeit Zustellvarianten, mit denen Sie im ersten Anlauf erreicht werden können.
- Wählen Sie für Ihren Online-Einkauf als bevorzugte Zustellvariante “Standard” oder “Normal”. “Express- oder Prime-Dienste” führen zu zusätzlichen Belastungen für die Umwelt.
https://www.nytimes.com/wirecutter/blog/shop-online-sustainably/
